Ganz besondere Trainingseinheiten mit Sensei Shiro Yamamoto (9. Dan) und seinem Assistenten Hiroshi Sato (6. Dan) aus Tokio

(Foto: Dylan, Emma, Sensei Shiro Yamamoto und Nathalie)

Nieder-Roden (Hessen). Judoka der Sportfreunde Montabaur Aktiv e.V. trainierten im Rahmen der Hessischen Judo-Sommerschule 2023 im Dojo des 1. Judo-Club Nieder-Roden/Rodgau e.V.

In der Woche von Montag, 28.08.2023 bis Freitag, 01.09.2023 gab es täglich zwei dreistündige Trainingseinheiten mit Sensei Shiro Yamamoto (9. Dan, Kodokan/roter Gürtel) Träger des zweithöchsten Judo Meistergrades und seinem Assistenten Hiroshi Sato (6. Dan, Kodokan/rot-weißer Gürtel).

Sensei Yamamoto (Jahrgang 1934) unterrichtet im Kodokan in Tokio, der ältesten Judoschule der Welt (,,Halle zum Studium des Weges, 1882 von Shihan Jigoro Kano gegründetes Institut“). Da er bereits zum 27. mal zur Judo-Sommerschule nach Nieder-Roden gekommen war, bezeichnet er das Dojo als sein ,,sein Zuhause“.

In seinen Ansprachen zitierte Sensei Yamamoto aus den philosophischen Lehren des Shihan Jigoro Kano (jap. Shihan = Lehrer, Vorbild, Meister; Ehrenbezeichnung für den Gründer des Judo-Sports Jigoro Kano).

Sensei Yamamoto fragte einen Grundschüler: ,,Warum machst du Judo?“Antwort des Grundschülers: ,,Weil es mir Spaß macht!“Sensei Yamamoto: ,,Ich mache Judo für meinen Körper, für mein Herz und für die Gesellschaft.“

Insgesamt herrschte höchste Konzentration und eine beeindruckend traditionelle Atmosphäre im Dojo, es wurde z.B. großen Wert auf die Einhaltung der Judo-Etikette gelegt und dies ging weit über die allgemein bekannten Rituale des Angrüßens und Abgüßens hinaus: So korrigierte Sensei Yamamoto beispielsweise die Schuhe eines Judoka, die seiner Sicht nach falsch am Mattenrand abgestreift waren.

In den intensiven Trainingseinheiten selbst wurde der hohe Stellenwert und die Bedeutung eines hinreichenden Warm-Ups und auch Stretchings zur Verletzungsprophylaxe betont.

Ebenfalls wurde auf die große Bedeutung von Ukemi (,,Methode des richtigen Fallens“) im Judo hingewiesen. Allen Varianten der Fallübungen wurden ausgiebig geübt und individuell optimiert. Der Sensei und sein Assistent Hiroshi Sato hatten auch hierzu Rat: ,,Schau beim Rückwärts-Fallen auf deinen Gürtel, wenn du angekommen bist!“

Nach dem gemeinsamen Warm-Up wurden drei Teilgruppen gebildet: Die Kinder-Gruppe wurden von Hiroshi Sato unterrichtet, die Technik-Gruppe leitete der deutsche Assistent Ernst Zimmer (3. Dan) und die Kata-Unterweisung erfolgte durch den Sensei selbst (Kata: ,,festgelegte Form des Partnertrainings“). Unterrichtet wurden die so genannten hohen bzw. philosophischen Kata wie Kodokan goshin jutsu (die Form der modernen Selbstverteidigung) und die Koshiki no Kata (Kata der Alten Form). Die Koshiki no Kata stellt eine Kata in imaginären Samurai-Rüstungen dar, Tori und Uke müssen sich hierbei vorstellen, sie trügen eine Rüstung.

Sensei Yamamoto ist ein weltweit anerkannter Kata-Experte, so konnten die übenden Dan-Träger ihr Wissen über Kata erweitern und verbessern.

Zum Abschluss einer jeder Trainingseinheit sollte jede Gruppe vor Publikum das Erlernte zeigen.

Sensei Yamamoto lobte und berichtigte auf seine sehr liebenswerte, freundliche, bescheidene, aber stets auch sehr bestimmte Art… manchmal auf Englisch: ,,OK.“, manchmal auch auf Französisch: ,,Très bien.“ und gaben natürlich auch eine Autogrammstunde: Sensei Yamamoto und Assistent Sato signierten gegen Ende der Veranstaltung Judogis, Judo-Gürtel, Judo-Pässe, Daigo-Bücher etc.

,,Ein faszinierendes Trainings-Erlebnis, einfach motivierend!“, so eine Teilnehmerin.